Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

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Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon ascari » Fr 16. Nov 2012, 07:33

Hier ist der Link zur Themenwoche in der ARD "Leben mit dem Tod"

http://web.ard.de/themenwoche_2012/

Vielleicht ist ja für den einen oder anderen was interressantes dabei.

Liebe Grüsse
Marion
Warum bist du nur von mir gegangen?
Ich vermisse dich so sehr.....

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Re: Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon ellimic » Mi 21. Nov 2012, 11:15

Im Rahmen der Themenwoche sendet WDR 5 heute abend um 20.05 Uhr ein Interview mit Barbara Pachl-Eberhart. Vor vier Jahren hat sie bei einem Unfall ihren Mann und ihre beiden kleinen Kinder verloren. Der ein oder andere von euch hat vielleicht ihr Buch "Vier minus drei" gelesen. Heute arbeitet sie als Trauerbegleiterin.
Hier ist der link zur Sendung:

http://www.wdr5.de/sendungen/tischgespr ... 20.05.html

Liebe Grüße
Ellen
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Re: Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon teva » Mi 21. Nov 2012, 15:30

...und noch ein tipp für heute abend:
20.15h läuft auf ard der spielfilm "Blaubeerblau" - preisgekrönt, u.a. mit devid striesow, den ich persönlich sowieso klasse finde.
liebe grüße
teva
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Re: Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon Teddy1960 » Do 22. Nov 2012, 19:15

Danke teva,
ich hab den Film gesehen, ich fand ihn sehr bewegend.
Ich war froh, dass ich ihn alleine angeschaut hab.

Schöne Grüße
Christina
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Re: Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon paula1967 » Do 22. Nov 2012, 22:22

Hallo Ellen,

danke für den link ... hab das Interview am PC nachgehört.
Viel zum Nachdenken dabei. Auch wenn ich ihre Sicht der Dinge in vielem nicht teilen kann/will.

Herzliche Grüße,
Paula

P.S. und ich könnte das Buch "Vier minus drei" weitergeben - wenn es jemand lesen möchte -> PN an mich
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Re: Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon goldfisch » Do 22. Nov 2012, 22:51

Hallo Paula,

ich habe das Interview auch im Internet angehört. Bewundernswert, wie Barbara Pachl-Eberhart ihre Lebensfreude trotz dem Verlust ihres Mannes und beider Kinder bewahren konnte. Mir wurde das Sterben ihrer Kinder und ihre Empfindungen dabei aber streckenweise einfach zu positiv dargestellt. Ich konnte mich in meiner Trauer nicht wiederfinden und manche Aussagen befremdeten mich sehr. Ich habe dann schließlich nach 25 Minuten ausgeschaltet. Interessant (und auch legitim) wie facettenreich Trauer erlebt und aufgearbeitet wird.

Liebe Grüße!
goldfisch
 
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Re: Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon Teddy1960 » Fr 23. Nov 2012, 19:27

Hallo Paula,
ich hab mir das Interview soeben im Netz angehört und ich konnte mich durchaus wiederfinden, was z.B. die nicht vorhanden gewesene Wut oder das Festhalten am Glauben anbetrifft.
Aber auch ich finde das Sterben der Kinder (oder der Menschen überhaupt) zu positiv dargestellt...
Vielleicht ist es auch eine Art Schutzmechanismus für die Autorin, das Unaussprechliche nicht so nah an sich heranzulassen.
Ich finde es überhaupt erstaunlich, mit so einem Schicksalsschlag fertig zu werden ohne durchzudrehen .
Mit dem Schreiben hab ich ähnliche Erfahrungen gemacht, wie Frau Pachl-Eberhart,
es war für mich Trauerverarbeitung und Therapie zugleich.
Sie sagte, sie habe sich an ihrem Kugelschreiber festgehalten...ich dachte immer: so lange ich schreibe, lebe ich noch...und es gab ja auch nichts anderes zu tun, das war bei mir auch so.

Schöne Grüße
Christina
Zuletzt geändert von Teddy1960 am Sa 24. Nov 2012, 00:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon paula1967 » Fr 23. Nov 2012, 20:41

Hallo goldfisch, hallo Christina,

ich finde B. P-E. ist eine äußerst faszinierende Frau. Und dass sie die ganz dunklen Stunden und Gedanken auch kennt, läßt sie immer wieder durchscheinen.
Vielleicht ist es so, dass wir hier ihre "öffentliche Person" gezeigt kriegen - und sie sich bewußt dafür entscheidet im öffentlichen Sprechen vor allem dem Guten, was sie danach noch erlebt hat, viel Raum zu geben. Das in den Vordergrund zu stellen.

Das mit dem Schreiben kenne ich auch. Ich habe auch versucht, damit das Verlorene, den Liebsten, festzuhalten.
Sie hat ihr "Erinnerungsbuch" an ihre Familie eben veröffentlicht, mit noch einigen Quer-Gedanken.

Interessant wie sich das verändert hat: zu Anfang waren noch die Kinder und ihr Mann mit Fotos und Videos auf ihrer homepage eingebunden.
Jetzt, wo sie sich entschieden hat sich nicht mehr hauptsächlich als "Person in Trauer" zu definieren, sind auch diese ganz privaten Fotos aus der Öffentlichkeit genommen worden.

Jedenfalls bewundere ich sehr, mit welcher Energie und welchem Interesse sie sich dem Weiterleben zugewendet hat.
Neue Partnerschaft, Umzug, neue berufliche Orientierung, verschiedene Fortbildungen, Buchveröffentlichung und viele öffentliche Auftritte, ein Seminarhaus gebaut und eröffnet, ...

Da vergleiche ich mal lieber nicht, ... *seufz*

Während ich den Vortrag aus dem Radio nachgehört habe, bin ich auf ihrer homepage rumspaziert.
Besonders gut gefallen haben mir die Übungen für nicht so gute Tage:
http://www.barbara-pachl-eberhart.at/pr ... besser/129

Herzliche Grüße
Paula
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Re: Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon ellimic » So 25. Nov 2012, 23:21

paula1967 hat geschrieben:Jedenfalls bewundere ich sehr, mit welcher Energie und welchem Interesse sie sich dem Weiterleben zugewendet hat.
Neue Partnerschaft, Umzug, neue berufliche Orientierung, verschiedene Fortbildungen, Buchveröffentlichung und viele öffentliche Auftritte, ein Seminarhaus gebaut und eröffnet, ...

Da vergleiche ich mal lieber nicht, ... *seufz*




Hallo Paula,

genau das finde ich nicht so toll an dem "Getöse" um B. Pachl-Eberhardt: diese Frau hat scheinbar alles wunderbar in den Griff bekommen in relativ kurzer Zeit, sie hat wieder einen Partner,ja, sie ist sogar eine bekannte und erfolgreiche Frau geworden und hat durch ein viel beachtets Buch geschafft, dass ihrer Familie ein Denkmal gesetzt wurde - wie muss sich da ein trauernder Mensch fühlen, der Jahre braucht, um über den Verlust auch nur eines Menschen hinweg zu kommen? Der im Kummer versinkt, unglücklich im Beruf ist, keine neue Liebe findet? B. P-E will Trauernden helfen - und setzt sie paradoxerweise unter "Erfolgs"druck,unbeabsichtigt natürlich.

Aber ich habe, genau wie du, in dem Interview auch herausgehört, dass sie die selben schrecklichen Tage wie wir alle kennt. Dass sie sich erlaubt, auch mal alles "Mist" zu finden. Das macht sie mir sympathischer als dieses "Seht her, ich habe es prima geschafft". (Beim lesen des Buches hatte ich hin und wieder den Eindruck, ich soll ihr applaudieren.)

Ihre Homepage kannte ich bisher noch nicht. Danke für den link. Auch da ist alles so rosarot und "schön", dass einem diese Frau, wenn man an ihr Schicksal denkt, unheimlich werden könnte - wäre da nicht die Liste in ihrer Schublade mit den 10 Dingen, die sie machen kann, in Momenten, in denen sie am liebsten sterben würde.


Liebe Grüße
Ellen
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Re: Themenwoche in der ARD 17. - 23.11.12

Beitragvon paula1967 » Fr 30. Nov 2012, 19:47

Liebe Ellen,

das "Getöse" finde ich persönlich gar nicht so schlimm. Weil für mich wärs nix ;-).

Ich mag kein Buch für meinen Liebsten veröffentlichen, das dann irgendjemand sonntagnachmittags mit wohligem Grusel liest.
"Hach, wie schlimm ..." bevor dann der schöne Kaffee und die Torte dran ist. Und dazu die Fotos aus unseren glücklichen Zeiten anguckt.
Natürlich war unser Leben auch nix besonderes (außer für uns selbst).
Und auch die öffentlichen Auftritte mit so privaten Themen, und das öffentliche Sprechen drüber, gruslige Vorstellung für mich.

Aber jeder geht eben seinen eigenen Weg, und der ihre hat halt mit Sich-mitteilen und Auftritten zu tun. Für mich steht das in der Tradition der früheren beruflichen Stationen, der Lehrerin und des Clowns. Jetzt lehrt sie eben, was sie erfahren mußte, und hat den queren Blick des Clowns darauf.

Das Buch das sie geschrieben hat habe ich gesehen als den verzweifelten Versuch, die Lieben noch etwas im Leben zu halten. Indem ihre Geschichte erzählt wird, ihre Fotos veröffentlicht werden, viele fremde Menschen sie "kennenlernen" durch das Buch. Indem sie "mit ihnen" noch etwas erlebt, sie ihre frühere Geschichte Teil ihres "danach"-Lebens werden läßt.
Natürlich wird sie es damit genausowenig geschafft haben wie ich mit meinen Versuchen (alle Sachen aufheben, nichts verändern, ewig warten ob er nicht doch zurückkommt, ...).

Ich habe auch gar nicht den Anspruch, _alle_ der Punkte zu schaffen und soviel Neues zu beginnen wie sie.
Aber ich sehe schon, wie schwer es mir fällt, _irgendetwas_ zu verändern. Und die Sehnsucht nach einem Leben "danach" ist sehr groß. Und ich komme einfach nicht vom Fleck, nach über fünf Jahren.
Da ist es für mich schon ein Denkanstoß "wie schafft sie das???"

Herzliche Grüße,
Paula
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